Das Bild „Letzte Dusche in der Bürgerstaße 10“ habe ich in dem Monat vor meiner Mastektomie begonnen. Es dokumentiert meinen Körper, der zu dem Zeitpunkt weder klar weiblich noch männlich gelesen wurde und somit im Begriff einer gesellschaftlichen Grenzüberquerung war. Durch den baldigen Eingriff mit dem eigenen Körper konfrontiert, beschäftigten mich verstärkt Fragen nach Geschlechtergrenzen, der Fluidität von Männlichkeit, der Identifizierung mit dem eigenen Körper und welche Grenzen uns durch fremde und eigene Vorstellungen gesetzt werden.

Vor dem Krankenhausaufenthalt malte ich meinen Kopf und meine Brust. Erst als meine Narben sich zu schließen begannen, beendete ich das Bild.